Als aktinische Keratose bezeichnet man eine dauerhafte Schädigung der Oberhaut. Sie ist gutartig und schreitet langsam voran, gilt aber dennoch als Vorstufe zum Plattenepithelkarzinom, einer Vorstufe des weissen Hautkrebses.
1. Was ist aktinische Keratose?
Die aktinische Keratose tritt besonders an Hautstellen auf, die häufiger Sonneneinstrahlung ausgesetzt waren. Typisch für die permanente Schädigung der Oberhaut sind rotbraune Flecken, die sich rau anfühlen und schuppen. Meist tritt sie im Gesicht, an den Ohren, auf Glatzen, im Dekolleté oder an Unterarmen und Handrücken auf. Betroffen sind meist Menschen im mittleren oder höheren Alter, die im Laufe ihres Lebens viele Jahre intensiver Sonnen- und UV-Einstrahlung ausgesetzt waren. Etwa bei jedem zehnten Betroffenen entwickelt sich die aktinische Keratose zu einem Hautkrebs. Daher empfiehlt es sich, die aktinische Keratose stets medizinisch behandeln zu lassen. In seltenen Fällen bildet sie sich bei konsequentem Sonnenschutz von selbst zurück.
2. Was sind die Ursachen von aktinischer Keratose?
Ursache für die Entstehung von aktinischer Keratose ist eine starke UV-Strahlung, der die Haut regelmässig und über lange Zeit ausgesetzt war. Nicht nur die Sonne kann zur aktinischen Keratose führen, sondern auch der langjährige Besuch von Solarien. In der Regel schafft es unsere Haut, sich selbst zu reparieren. Ist die Belastung durch die UV-Strahlung jedoch zu gross, kommt die Haut mit der Reparaturarbeit nicht mehr nach. In der Folge bleiben krankhafte Hautzellen bestehen und vermehren sich so lange, bis die aktinische Keratose entsteht.
Ein erhöhtes Risiko für aktinische Keratose haben (kahlköpfige) Männer, hellhäutige Menschen und Personen, die in ihrer Kindheit oft Sonnenbrände hatten. Auch Menschen, die gerne ins Solarium gehen, Sonnenbäder nehmen oder sich berufsbedingt viel im Freien aufhalten, erhöhen ihr Risiko, an aktinischer Keratose zu erkranken. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung in Australien oder in der Nähe zum Äquator grösser.
Früher waren überwiegend Menschen ab 50 von der aktinischen Keratose betroffen. Daher wird die Krankheit auch als senile Keratose oder Altersverhornung bezeichnet. Durch die veränderten Lebensumstände und Freizeitgewohnheiten heutzutage gibt es immer mehr Menschen ab 30, die an aktinischer Keratose erkranken.
3. Was sind die Symptome von aktinischer Keratose?
Typisch für die aktinische Keratose sind:
• oberflächliche Verhornungen der Haut und kleine Hauthörner
• klar begrenzte Knötchen und Papeln
• feste Schuppen
• rötliche, gerötete oder gelbbraune Flecken.
Die Symptome treten an den Hautstellen auf, die häufig der Sonne ausgesetzt waren, also Gesicht, Ohren, Dekolleté, Unterarme und Handrücken oder Glatzen. Man kann die aktinische Keratose auch gut fühlen: Streicht man über die betroffenen Areale, fühlt es sich an, als würde man über Schmirgelpapier streichen. Oft tritt die aktinische Keratose in Gruppierungen auf oder ist grossflächig verteilt. Im Verdachtsfall stellt der Arzt eine sichere Diagnose.
4. Wie wird aktinische Keratose behandelt?
Eine aktinische Keratose sollte in jedem Fall ärztlich behandelt werden. Nur so stellt man sicher, dass sich daraus kein Hautkrebs entwickelt. Es stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Im Gesicht wird die aktinische Keratose meist mit Cremes und Gels behandelt, an anderen Körperstellen können mechanische oder chirurgische Methoden angewandt werden. Als Medikament kommt Diclofenac zum Einsatz, das als Gel auf die Haut aufgetragen wird und nebenwirkungsarm ist.
5-Fluorouracil hemmt das Zellwachstum. Auch Ingenolmebutat oder Imiquimod werden gerne und erfolgreich zur Behandlung von aktinischer Keratose eingesetzt. Zudem können chemische Peelings, Lasertherapien, Photodynamische Therapien, ein Herausschneiden der Hautbereiche oder eine Curettage zum Einsatz kommen. Auch durch Vereisen oder elektrischen Strom wird die aktinische Keratose zuweilen entfernt.
5. Prognose
Einer aktinischen Keratose lässt sich gut durch Sonnenschutz und Vermeidung starker UV-Strahlung vorbeugen. Tritt sie dennoch auf, ist sie gut behandelbar – und zwar noch bevor sie sich zu einem Hautkrebs entwickelt. Wichtig ist, mit der Behandlung rechtzeitig zu beginnen.