Geschlechtskrankheiten sind sexuell übertragbar. Das bedeutet, dass sie nur oder hauptsächlich durch Geschlechtsverkehr (vaginaler, oraler oder analer Sex) weitergegeben werden. Die Palette der Geschlechtskrankheiten umfasst gutartige, bösartige und gefährliche Krankheiten.
1. Was sind Geschlechtskrankheiten?
Geschlechtskrankheiten werden durch Geschlechtsverkehr mit Personen übertragen, die an diesen Krankheiten leiden. Zu den häufigsten Geschlechtskrankheiten in Europa zählen Chlamydien, Genitalherpes, Genitalwarzen, Gonorrhoe, Hepatitis B und C, HIV und Syphilis. Darüber hinaus gibt es sexuell übertragbare Krankheiten, die die Genitalien und Harnwege befallen, die zwar lästige Symptome verursachen, aber unkompliziert zu behandeln sind. Dazu zählen beispielsweise Pilzinfektionen.
2. Was sind die Ursachen von Geschlechtskrankheiten?
Geschlechtskrankheiten werden grossenteils durch sexuelle Kontakte zu anderen Personen übertragen. Zu einer Infektion kommt es, wenn der Erreger einer Geschlechtskrankheit in den Körper gelangt. Die Infektion erfolgt durch vaginalen, oralen oder analen Geschlechtsverkehr und kann bei heterosexuellen und homosexuellen Menschen gleichermassen auftreten. Für manche Erreger genügt es bereits, sich zu küssen.
Das Risiko für die meisten Geschlechtskrankheiten verringert sich erheblich, wenn der Mann beim Geschlechtsverkehr ein Kondom benutzt. Es macht dabei keinen Unterschied, ob der Mann oder die Frau mit einer Geschlechtskrankheit infiziert ist. Bei bestimmten ansteckenden Krankheiten und mangelnder Körperhygiene sind Schmierinfektionen möglich. Dabei wird der Erreger, der sich in den Körperflüssigkeiten befindet, beispielsweise über die Hände verbreitet.
3. Was sind die Symptome von Geschlechtskrankheiten?
Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien, Syphilis oder Tripper können je nach Gesundheitszustand des Betroffenen, Erreger, Krankheitsstadium und weiteren Faktoren, symptomlos oder symptomarm verlaufen oder von unspezifischen Krankheitszeichen begleitet sein. Wenn Symptome für Geschlechtskrankheiten auftreten, dann meist in der Genital- und Analregion. Zu den typischen Symptomen zählen:
• Ausfluss aus Harnröhre oder Rektum
• Schmerzen und/oder Brennen beim Wasserlassen
• Juckreiz an den Genitalien
• Bläschen, Knötchen, Geschwüre oder Warzen an Genitalien, Mund, im Analbereich oder an anderen Körperstellen
• geschwollene und schmerzende Genitalien
• Beläge im Mund, an den Genitalien oder im Analbereich, die weisslich bis gelblich oder gerötet sind
• ungewöhnliche Veränderungen der Haut, wie Rötungen, Ausschlag oder nässende Stellen
• geschwollene Lymphknoten.
Geschlechtskrankheiten können auch mit unspezifischen Beschwerden einhergehen, wie Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Fieber oder einem diffusen Krankheitsgefühl.
4. Wie behandelt man Geschlechtskrankheiten?
Werden Geschlechtskrankheiten erkannt, so sind sie in der Regel gut behandelbar und es bleiben keine Folgeschäden zurück. Eine Ausnahme stellt die HIV-Infektion dar. Diese lässt sich zwar medikamentös heutzutage gut in den Griff bekommen, aber heilbar ist sie derzeit noch nicht. Werden Geschlechtskrankheiten nicht behandelt, so kann es zu schweren Folgeschäden kommen, wie Unfruchtbarkeit, Krebs oder Entzündungen der Hoden, Nebenhoden oder des Unterleibs. Zur Behandlung von Geschlechtskrankheiten kommen Antibiotika, Virustatika, Antiseptika oder Antimyotika zum Einsatz.
5. Prognose
Geschlechtskrankheiten sind nicht im 19. Jahrhundert ausgestorben, sondern werden auch heutzutage noch weitergegeben, auch in Europa. Bis auf HIV sind sie aber allesamt behandel- und heilbar. Wichtig ist, beim Auftreten erster Beschwerden zum Arzt zu gehen, damit frühzeitig mit der Behandlung begonnen werden kann. HIV ist zwar nicht heilbar, aber mit Medikamenten gut behandelbar, so dass Betroffene in der Regel weiterhin ihren gewohnten Alltag leben können.
Geschlechtskrankheiten & Erreger
- Chlamydien-Infektion
- Gonorrhoe (Tripper)
- Herpes genitalis
- AIDS / HIV
- Syphilis (Lues, harter Schanker)
- Hepatitis B
- HPV (Humanes Papillomvirus)
- Dellwarzen (Molluscum contagiosum)
- Filzlausbefall (Phthirus pubis)
- Skabies (Krätze)
- Trichomoniasis vaginalis (Trichomonaden-Kolpitis)
- Weicher Schanker (Ulcus molle)
- Hefepilzinfektion des Genitale (Candidose/Soor)